In den letzten Jahren konnten wir auch an unserer Schule feststellen, dass die Schulanfänger mit sehr breit gefächertem Entwicklungsstand zur Schule kommen. Es bestehen sehr große Unterschiede hinsichtlich ihrer kognitiven, motorischen, sprachlichen und sozialen Kompetenzen. Diesem Umstand müssen wir bei der zukünftigen Gestaltung der Schuleingangsphase Rechnung tragen.
Dauer
Die Schuleingangsphase beginnt schon zirka 1 ½ Jahre vor Eintritt in die Schule mit der Anmeldung des Kindes. Sie endet mit dem Übergang in den 3. Schuljahrgang.
Ziele
Langfristiges Kennenlernen der Kinder und Analyse des Entwicklungsstandes eines jeden einzelnen, um den Übergang von der Kindertagesstätte zur Schule für das Kind fließender gestalten zu können.
Lernziele, Lernwege und Lerndauer sind für jedes Kind ganz individuell.
Jedes Kind wird entsprechend seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert.
Es geht neben dem Erwerb von Lernkompetenzen vor allem um die weitere Ausprägung sozialer Kompetenzen.
Gestaltung
- Die Schuleingangsphase erstreckt sich über einen Zeitraum von 1 – 3 Schuljahren. Dies richtet sich nach dem individuellen Lerntempo eines jeden Schülers.
- Der Anfangsunterricht knüpft direkt an die Voraussetzungen und den Lebensbereich der Kinder an.
- Wir haben den Mut zur Langsamkeit, d.h. jedem Schulanfänger wird die notwendige Zeit gegeben, sich die notwendigen Lerngewohnheiten und –strategien anzueignen und Erfahrungen und Verstehensvorgänge auszubilden.
- Der Unterricht muss sich durch eine hohe Methodenvielfalt auszeichnen, um jedem Schüler individuell und gezielt fördern zu können.
- Entwicklungsfortschritte, -probleme und Lösungswege sind für jedes Kind zu dokumentieren, d.h. für jedes Kind wird ein Lern- und Förderplan erstellt.
- Eltern sind von Beginn an Partner beim Lernen, d.h. durch vielfältige Informationen wird ihnen der Lernprozess ihrer Kinder transparent gemacht und die gemeinsame Vorgehensweise abgestimmt.
- Die gebildeten Lerngruppen sind jahrgangshomogen, aber nach allen Seiten offen, d.h. Schüler können für einen gewissen Zeitraum oder für ein Fach in eine andere Lerngruppe wechseln.
- Das Lernen in der Schuleingangsphase wird durch den verstärkten Einsatz der pädagogischen Mitarbeiter begleitet, um so noch gezielter fördern zu können.
- Der Schulalltag ist in Unterrichtsblöcken strukturiert, welcher durch Phasen der Entspannung, gelenkte Pausen und durch gezielte Spiel- und Förderangebote aufgelockert wird.
- Mehr und mehr sollte der Unterricht in der Schuleingangsphase unserer Schule klassen- und schuljahrgangsübergreifend gestaltet werden. Eine Arbeitsgruppe aus Lehrern und Eltern erarbeitet im Schuljahr 08/09 ein Umsetzungskonzept, wobei die Schaffung weiterer räumlicher Voraussetzungen, die vielfältige Umsetzung pädagogischer Konzepte begünstigen würde.
- Englisch wird ab Klasse 1 als Begegnungsunterricht angeboten.
Zusammenarbeit mit den KITAs
Die Kinder unserer Schule kommen zur Zeit aus 8 verschiedenen Kindertagesstätten. In den letzten 7 Jahren hat sich mit allen Kindertagesstätten eine sehr gute Zusammenarbeit entwickelt.
Ziele der Arbeit:
- Schule möchte die gute Vorschulerziehung der Einrichtungen kennenlernen.
- Gemeinsam mit Eltern und Kindertagesstätten soll der vorschulische Bildungs- und Entwicklungsstand festgestellt werden.
- Feststellung der kognitiven, sozialen, emotionalen und motorischen Kompetenzen
- Herausfinden, welche Interessen und Fähigkeiten das Kind ausgebildet hat.
- Dokumentation von Ist- Stand und den Entwicklungsprozessen des Kindes über den Zeitraum eines Jahres vor der Einschulung
- Absprache und Durchführung von Fördermaßnahmen vor der Einschulung
Formen der Zusammenarbeit:
- Führen eines Diagnostikbogens für jeden Schulanfänger (Inhalt, Form und Ergebnisse der Diagnostik werden mit den Eltern im Vorfeld und im Prozess besprochen)
- Regelmäßige Besuche in den Kindertagesstätten durch die Diagnostiklehrer und pädagogische Mitarbeiter
- Teilnahme an Wandertagen und Veranstaltungen in der Kindertagesstätte
- Gemeinsame Durchführung von Programmen der vorschulischen Erziehung durch Schule und Kindertagesstätte (z.B. 10 Wochenprogramm zur mathematischen Vorschulerziehung)
- Besuch von Elternversammlungen in der Kindertagesstätte durch Lehrer
- Kennenlernbesuche der Vorschulkinder in der Schule zu verschiedenen Anlässen ( Schulfest, Abschlussdiagnostik usw.)